Windiges Vergnügen auf dem Simmersberg
Fantastisches Drachenwetter gab es am Wochenende in Schnett. Ohne Probleme konnten die bunten Gesellen gen Himmel starten. Und Golfen konnte man auch noch.
Schnett - Arme durchstrecken, in die Knie gehen, Ball fixieren und aus dem Arm die Drehbewegung vollziehen, mit der das 7er-Eisen schließlich den Ball küsst Naja, küssen sollte. Denn mein erster Schwung geht deutlich neben den Ball. Statt der Arme sind die Knie durchgedrückt und das Handgelenk abgeknickt.
Nur gut, dass Katia Thieme da ist, und erklären kann, wie Crossgollf funktioniert. Beim dritten Schlagversuch treffe ich den Ball und der segelt tatsächlich recht elegant in das kleine Tor, das in etwa zehn Metern Entfernung steht.
Eigentlich sind das hieram Schnetter Sirnmersberg ja die. 12. Thüringer Drachenflugtage und eigentlich ist tatsächlich das allerbeste Wetter, um einen Drachen steigen zu lassen oder mit einem Kite (große und kleine Lenkdrachen oder -matten) sanfte Schwünge an den Himmel zu malen.
Dennoch passt auch das Crossgolfen hier gut her, Eine weite Landschaft, reichlich Platz.
Golf für Nicht-Golfer
Für Laien ist das ideal, um mit dem Schläger an den kleinen Ball zu schlagen. Katia Thieme ist in Leipzig zu Hause und bietet diese und weitere Sportarten für private Gruppen, Junggesellenabschiede oder Familienfeiern sowie für Firmenunternehmungen an. Mehr als das hat sie aber auch schon europaweite Veranstaltungen mitorganisrert. "Da sind dann die richtigen Cracks am Werk", erzählt sie. Während beim Crossgolfen sonst ein Baum, eine Parkbank oder ein anderes beliebiges Element in der Natur als Ziel dienen, wird es bei den Profis richtig trickreich. "Da 'muss dann beispielsweise an eine Hauswand über Bande ein Blumenkübel in einem Meter Höhe getroffen werden. "Üblicherweise werde der Sport im Grünen ausgeführt, kann aber auch in der Stadt gespielt werden. „Die Bälle sehen zwar so aus, sind aber keine echten Golfbälle. Die hier wiegen nur 13 Gramm und sind aus Hartschaum”, erklärt sie. Ein normaler Golfball wiegt mit etwa 70 Gramm gut das sechsfache und könnte da deutlich mehr Schaden anrichten.
Natürlich stand aber auch das Drachensteigenlassen im Fokus. Ab Samstagmittag gab es in Schnett ideale Bedingungen. „So gute hatten wir, glaube ich, noch nie“, sagt Ramon Schmidt, der das Treffen initiiert hat. Bei Schönwettewölkchen am Himmel, vergleichsweise mildenTemperaturen und einem gescheiten Wind, ließen sich die meisten der kleineren und größeren Flugkörper pmblemlos an den Himmel bugsieren. Ein tolles buntes Bild ergab sich so, zwischen Fledemaus, Flugzeug und dem klassischen Bussarddrachen stiegen auch die großen Kitematten auf, mit denen man schon ein wenig vertraut sein muss, bevor man sie ordentlich lenken und eini germaßen den Zug an den Leinen beherrschen kann.
Dass der Sport keine Frage des Alters sei, bestätigte Ramon Schmidt. Der Schönbrunner bietet Kurse fürs Kiten an und nutzt die großen Lenkdrachen auch gem, um sich von ihnen über Schnee (mit Snowboard) oder übers Wasser (mit Surfbrertt) ziehen zu lassen. An der See habe er dieses Jahr einen 83-Jährigen kennengelernt, der mit einem sehr großen Kite über die Wellen geflitzt sei. "Der hat erzählt, dass ihm Surfen zu langweilig geworden ist..." Auch in Schnett sind lange nicht nur die jungen Leute mit den Lenkmatten am Start. Ein 79-Jähriger greift wie selbstverständlich zum Trapez und probiert eines der neuen Modelle aus. Er sei sonst regelmäßig in Crawinkel unterwegs erzählt er. während er die große Matte in sanften Schwüngen über den Himmel gleiten lässt. An anderer Stelle probiert eine Familie den Wind
aus. Deren jüngstes Kind ist gerade acht Jahre alt.
Große und kleine Drachen
Familie Scholz ist aus Ilmenau nach Schnett gekommen. Während Mama Maria mit dem Lenkdrachen kämpft, hilft Papa Andreas dem dreijährigen Hannes dabei, den kleinen bunten Drachen am Himmel zu halten. Hannes interessiert sich aber mehr dafür, dern taumelnden bunten Plastikdrachen zuzuschauen, als die Leinenrolle festzuhalten. "Ich war hier schon mal vor ein paar Jahren" erzahlt Andreas Scholz. Und weil das Wetter so schön sei und man sowieso den neuen Drachen ausprobieren wolle, ist man eben nach Schnett gefahren. "lch war hier in der Jugendherberge auch schon mal mit der Schule", erklärt er.
An der Jugendherberge konnte man sich heuer wieder mit Bratwurst und Getränken Stärken und eine fantastische Sicht auf die Bergwelt ringsum genießen.
Quelle: Freies Wort
Text: Cornell Hoppe
Fotos: frankphoto.de
Katja Thieme (u.rechts) aus Leipzig hat die Crossgolf-Ausrüstung mitgebracht. Probieren konnte jeder.
Ramon Schmidt überprüft eine der großen Kites, die man bei den Thüringer Drachenflugtagen sehen konnte.
Vielen Dank an Flysurfer-Kiteboarding und HQ4-Kites für das brandneue Testmaterial.
Beste grüße nach Leipzig an *betourt (Katja Thieme) und Danke für die Crossgolf-Action.
"Fraubüntze" (Franziska Büttner) danke Ich sehr für den Stand mit selbst gefertigten Klamotten und Accessoires!